Richard Wagner (1813 in Leipzig geboren -1883 in Venedig gestorben), war nicht nur berühmter deutscher Komponist, sondern zugleich auch Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Dank dieser Vielseitigkeit schuf er eigentliche Gesamtkunstwerke mit seinen romantischen Opern: „Der fliegende Holländer“, „Lohengrin“,  „Tristan und Isolde“,  „Ring des Niebelungen“, „Die Meistersinger“ oder „Parsifal“. Wagner führte ein sehr unstetes Leben, familiär, gesellschaftlich, finanziell, politisch und geographisch, er erlebte erstaunliche Höhenflüge, aber auch viele Schwierigkeiten. Trotzdem war er bereits seit jungen Jahren unglaublich produktiv. In seinem herrschaftlichen Landhaus in Tribschen bei Luzern  komponierte er 1870 in aller Heimlichkeit sein „Siegfried-Idyll“. Die lieblichen Klänge dieser romantischen Musik waren das  Geburtstagsgeschenk für seine zweite Ehefrau Cosima. Sie wurde morgens am Weihnachtstag von Zürcher Tonhallemusikern geweckt, die dieses Werk im engen Treppenhaus des Hauses in Tribschen uraufführten. Die Komposition war auch als Erinnerung an die Geburt ihres ersten Sohnes Siegfried gedacht. Wer sich die friedliche Landschaft des Vierwaldstättersees vorstellen kann, kommt der Stimmung dieser romantischen Musik sehr nahe.

Johannes Brahms (1833 in Hamburg geboren -1897 in Wien gestorben), galt als einer der bedeutendsten Komponisten der Romantik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war zugleich auch überzeugter Verfechter der klassischen Musiktradition. Oft wurde er als „legitimer Nachfolger Ludwig van Beethovens“ bezeichnet. Im damaligen Musikstreit trat Brahms als Gegner von Richard Wagner und Franz Liszt auf, welche mit der „Neudeutschen Schule“ ihre Programmmusik als musikalischen Fortschritt propagierten. Als 25-Jähriger beschäftigte sich Brahms eingehend mit Mozarts Serenaden und Haydns Sinfonien, Motivation für ihn, selber zwei Serenaden zu schreiben. Die Serenade Nr. 1 entstand zuerst mit vier, dann mit sechs Sätzen. Die Uraufführung der Orchesterfassung erfolgte 1859 in Hamburg. Die Serenade ist von heiterer Grundstimmung mit sehr romantischen, oft leisen, subtilen, epischen Passagen. Die letzten zwei Sätze sind lebhaft und beschwingt. Die energiegeladene Dramatik seines späteren Violinkonzertes oder die temperamentvolle Leichtigkeit seiner „Ungarischen Tänze“ sind in dieser Serenade noch nicht zu spüren.