La Clemenza di Tito von W.A. Mozart

 

Bei der Titus-Ouvertüre wird schnell klar, dass es sich hier um ein Schwesterwerk der Zauberflöte handelt. Mozart arbeitete in seinem Todesjahr 1791 gleichzeitig an seinem Requiem und an der Zauberflöte, als er den Auftrag erhielt, eine Opera seria für die Krönungs- Festlichkeiten für Leopolds II. als böhmischer König zu schreiben. Diese sollte innerhalb von nur fünfzig Tagen beendet sein! Obwohl „La Clemenza di Tito“ bei der Erstaufführung weder bei den kaiserlichen Hoheiten noch beim Prager Publikum Erfolg hatte, war es Musik von höchster Meisterschaft. Eine Opera seria, wie Gluck sie komponierte, war als Genre Ende des 18. Jahrhunderts bereits passé, und trotzdem gelang es Mozart, ähnlich wie mit seiner früheren Opera seria „Idomeneo“, ein unsterbliches Werk zu schaffen, das mit jedem Jahrzehnt bis heute immer öfters mit Erfolg aufgeführt wird.

 

Hornkonzert Nr. 1 von Joseph Haydn

 

Nebst seinen 104 Sinfonien komponierte Haydn während seines langen Lebens bekanntlich auch zahlreiche Streichquartette, Oratorien, Messen und Opern, aber auch wunderschöne Solokonzerte für Cello, Trompete, Piano oder Geige. Zu Unrecht werden seine zwei Horn¬konzerte nur selten aufgeführt. Das Hornkonzert Nr. 1 komponierte Haydn 1762 als 30-Jähriger in seinem zweiten Jahr als Vizekapellmeister beim Fürsten Esterházy. Zu den beschwingt pulsierenden Begleitstimmen des Orchesters im ersten Satz kommen die eingängigen Melodien des Horns schön hervor. Im Adagio beruhigen die sanft getragenen Töne des Horns das Ganze wieder und zeigen zu den mittleren und oberen Tonregistern auch das ganz tiefe Spektrum des Horns auf. Der rassig lebhafte kurze dritte Satz endet mit einer anspruchsvollen virtuosen Kadenz.

 

Symphonie in D-Dur von J. C. de Arriaga

 

Am gleichen Tag wie Mozart wurde Juan Crisóstomo de Arriaga fünfzig Jahre später am 27. Januar 1806 in Bilbao geboren. Nach einer kurzen, aussichtsreichen Laufbahn als Geiger und Komponist geriet er nach seinem frühen Tod im Alter von nur 19 Jahren schon bald in Vergessenheit. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann man sich in Arriagas Heimat mit dessen wenigen Werken auseinanderzusetzen. Eines seiner Hauptwerke - die Sinfonie D-Dur - wurde 1888 erstmals nachweislich aufgeführt. Diese Komposition des 19-jährigen knüpft an das Vorbild der späten Sinfonien Mozarts an - mit ein Grund, warum Arriaga wiederholt als "spanischer Mozart" apostrophiert wurde.