Herbstkonzert 2019

 

Programm

Ludwig van Beethoven, 1770-1827, komponierte sein 5. und letztes Klavierkonzert im Jahr 1809. Dieses Virtuosen-Bravourstück bildet zusammen mit seinem Violinkonzert wohl den Gipfelpunkt seines Konzertschaffens. Der kraftvolle 1. Satz besticht durch seine durchgehend heitere, freudige Stimmung und durch die virtuos gesanglichen Passagen in verschiedenen Variationen mit starken Kontrasten. Ein Gegensatz bildet das überaus zarte Adagio des 2. Satzes mit seinen fast träumerischen Sequenzen, die in einem genialen Übergang ins Rondo des Schlusssatzes münden. Dieses Finale begeistert mit seiner mitreissenden, geradezu übersprudelnden Ausgelassenheit.

Anton Webern, 1883 – 1945, österreichischer Komponist und Dirigent, stand mit seinen ersten Kompositionen in der Tradition der Spätromantik, fand später mit einer langen atonalen Phase zum musikalischen Expressionismus. Als einer der ersten Schüler von Arnold Schönberg gehörte er dann zum Kreis der Wiener Schule und arbeitete mit dessen Zwölftontechnik. Anders als Schönberg und Alban Berg wandte er diese Technik in kleiner, hochkonzentrierter Form an, mit klarer Struktur und Ordnung der Tonhöhen, der Dauer und Dynamik. Diese intellektuellen Komposition-Spielereien konnten sich wegen des Verzichts auf Ästhetik, Melodien und Lebendigkeit nicht im klassischen Konzertleben durchsetzen. Das zeigt exemplarisch seine sogenannte „Symphonie“ Op. 21 mit ihren dissonanten Klängen und Tönen, die hier in diesem Konzert einen extremen Kontrast bildet im Vergleich zu den zwei genialen Kompositionen von Mozart und Beethoven! 

 

Wolfgang Amadeus Mozart, 1756-1791, führte die festliche Haffner-Sinfonie in der heutigen Form erstmals 1783 in Wien auf, doch Grundelemente stammen von einer früheren Salzburger-Serenade ab. Die Sinfonie zählt zu den reifen Meisterwerken Mozarts mit dem Wechselspiel von Leichtigkeit und Tiefgang. Strahlend beginnt der 1. Satz mit dem rhythmisch prägnant punktierten Thema, das klanglich, harmonisch und kontrapunktisch in unzähligen Verwandlungen erscheint. Das lieblich zarte Adagio wirkt  leise elegant und sehr graziös, lässt auch eine gewisse Sehnsucht und Unschuld spüren. Markant und kraftvoll nimmt das Menuett Raum ein, unterbrochen vom elegant, fortschreitenden Trio. Das Finale im 4. Satz ist sehr frisch, lebendig und rassig. Wer Ähnlichkeit mit der Arie aus der „Entführung: Oh, wie will ich triumphieren“ zu hören glaubt, liegt nicht falsch, denn Mozart arbeitete gleichzeitig an dieser Oper.

 

Samstag 28. September 2019, 19.30 Uhr, Reformierte Kirche Kloten

Sonntag 29. September 2019, 17.00 Uhr, Reformierte Kirche Embrach