Herbstkonzert 2018

 

Abschiedskonzert von Raphael Maximilian Honegger

 

Gustav Mahler (1860-1911), der spätromantische Komponist, berühmt durch seine zehn monumentalen Sinfonien, begann seine Karriere als Dirigent. Als musikalischer Leiter der berühmtesten Opernhäuser in Europa und Amerika war er als Erneuerer gefeiert und gefürchtet. „Blumine“ entstand 1884 als Serenade zum Theaterstück „Der Trompeter von Säckingen“. Vier Jahre später fügte er sie in seine 1. Sinfonie ein, fand sie dann aber zu sentimental und entfernte sie wieder.

 

Alexander Borodin (1834-1887), Sohn eines russischen Fürsten, war in St. Petersburg als Professor für Chemie und als Musiker tätig. Er gehörte zusammen mit Mussorgskij und Rimskij-Korsakow zur Komponistengruppe „Das mächtige Häuflein“. Das Nocturne aus seinem Streichquartett Nummer 2 wird hier als Konzert für Violine und Orchester aufgeführt. Es besticht durch eingängige Melodik und lebhafte Eleganz.

 

Ralph Vaughan Williams (1872-1958) studierte in England und war später noch Schüler bei Max Bruch und Maurice Ravel. Sein umfangreiches Oeuvre umfasst Kirchen- Kammer-, Ballett- und Filmmusik, 9 Sinfonien, Lieder, Opern und Konzerte für unterschiedliche Soloinstrumente. Das in England sehr beliebte Violinkonzert „The Lark Ascending“ entstand 1920 in der Orchesterfassung. Der Gesang der aufsteigenden Lerche ist, auf der Geige bravourös nachempfunden, wunderschön und findet seinen Höhepunkt in der atemberaubenden Kadenz.

 

Sir Edward Elgar (1857-1934) folgte als Organist seinem Vater im englischen Worcester. Ab 1891 entstand eine Reihe von Kompositionen, durch die er berühmt wurde. Sein bekanntestes Werk ist der „Pomp & Circumstance March No. 1“. Für die Krönung Eduards VII. schrieb er die offizielle Ode und wurde dafür geadelt. Nichts Pompöses ist dagegen in „Dream Children“ zu hören, es sind eher verhaltene, friedliche, unaufgeregte Töne in diesem kurzen Orchesterstück.

 

 

Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893), einer der  bedeutendsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, erlangte Unsterblichkeit durch sein Violinkonzert, das 1. Klavierkonzert, die Ouvertüre 1812, die Oper Eugen Onegin und seine Ballette Schwanensee oder Nussknacker. Er war ein grosser Verehrer Mozarts! 1887 verarbeitete er vier kleine Spätwerke Mozarts in seiner ganz eigenen Klangsprache zur Mozartiana-Suite. Unverkennbar ist davon das „Ave Verum“, das er „Preghiera“ nannte, ein Gebet für Orchester.

 

 

Dirigent: Raphael Maximilian Honegger

 

Raphael Maximilian Honegger war stets von Musik umgeben und spielte bereits früh intensiv Klavier, Klarinette und Saxophon, studierte zunächst Physik an der ETH Zürich und schloss später sein Zweitstudium in Orchesterleitung bei Prof. Johannes Schlaefli an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Er leitet verschiedene Orchester und Formationen in der Schweiz und ist ständiger Dirigent des Kammerorchesters Kloten, der Musikgesellschaft Fehraltorf und neu des Orchesters vom See. Zudem ist er als Dirigierlehrer und leidenschaftlicher Informatiker tätig. Zu den vielen Engagements und Veränderungen gehören auch immer Abschiede und so wird dies nach neun Konzerten das letzte des Dirigenten mit dem Kammerorchester Kloten sein. Damit findet eine sehr schöne, fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit ein Ende.

 

 

 

 

Solistin: Kristina Brita Honegger, Violine

 

 

Kristina Brita Honegger nahm mit 16 Jahren ihr Geigenstudium am Konservatorium Zürich auf, das sie sowohl mit dem Lehrdiplom als auch mit einem Master of Performance abschloss. Als Orchestermusikerin wirkte sie bereits in namhaften Orchestern mit und fand insbesondere in der Rolle der Konzertmeisterin eine spannende Herausforderung. So auch im Kammerorchester Kloten! Kammermusik ist ein wichtiger Bestandteil im Repertoire der Geigerin. Dazu gehören regelmässige Aufritte im In- und Ausland. Mit einer Weiterbildung an der ZHdK in Jazz- und Popgesang machte Kristina ihre zweite Leidenschaft ebenfalls zur Berufung. Nach der Heirat mit KOK-Dirigent Raphael M. Honegger ist sie nun auch Mutter einer Tochter geworden. Sie wird auch weiterhin als Solistin ihr geigerisches Talent zeigen können.