Es darf gelacht werden

CabaReto ist Programm und Identifikation zugleich. Seit über 20 Jahren bringt der ehemalige Maître de Cabine Reto Müller als Komiker die Leute zum Lachen.

Schon während seiner Schulzeit parodierte er zum Gaudi seiner Mitschüler einzelne Lehrer. Sein Platz am Fenster  ermöglichte es ihm, mit halbem Ohr dem Lehrer zuzuhören, mit seinen Augen aber die Menschen um ihn herum zu beobachten. Als Reto Müller noch im Flugeinsatz stand, trat er wie heute immer wieder als Kabarettist auf. Er bringt sein Publikum mit Parodien und Chansons, aber auch mit Wortakrobatik in verschiedenen Sprachen und Dialekten zum Lachen. Er lässt sich sowohl für ganz kleine Gesellschaften als auch für grosse Firmen- oder Vereinsanlässe engagieren, mit persönlich zugeschnittenen Kabaretteinlagen in verkürzter Form oder mit einem abendfüllenden Solo-Vollprogramm. 

Ideen kommen nicht auf Kommando

Immer hat Reto Müller sein „Moleskin“, sein kleines Notizbüchlein, auf sich, um spontane Gedankensplitter festzuhalten, um sie später kabarettistisch auszuarbeiten. Kreative Einfälle lassen sich nicht erzwingen, sie fallen ihm zu. Im Alltag kann es vorkommen, dass er sein Gegenüber mit etwas Ausgefallenem oder mit einer speziell schrägen Frage überrascht, um eine spontane unkontrollierte Reaktion zu provozieren. So entsteht oft Situationskomik. Seine Figuren gestaltet er liebevoll komisch, nie aber blöde. Seine lustigen Sprüche und Worthülsen sind meist doppelbödig  mit unterlegter poetischer  oder philosophischer Botschaft. Richtig zufrieden ist er, wenn es ihm gelingt, Freude zu verbreiten und Menschen mit seiner ART auch im Herzen abzuholen. Es braucht viel Zeit, um die Texte und die Chansons zu schreiben und dann einzuüben. Bis zur Premiere seines jetzigen Soloprogramms probte er jeden Tag ein halbes Jahr lang vor allem allein, dann auch mit Regisseurin Esther Huss und Gitarrist Reinhard Hauser.

 „Chranzschnide“ ist ein authentischer,  kabarettistisch erzählter Lebenslauf: Ablösung von zuhause, Ratschläge der Mutter, später die eigene pubertierende Tochter, Grillieren mit Freunden, (m)unterwegs zwischen New York, Athen und Beckenried, Raucherstopp, Fitness, „reifer“ werden als Mann, die ordnungsliebende Ehefrau – die grösser werde Glatze als Spiegel des Lebens.

Erfolg und Misserfolge

Wenn Müller als hinkender Koch Adler  Franz auftritt, dann „göissen“ die Leute vor Lachen. Der liebevoll parodierte urchige Innerschweizer ist deshalb so erfolgreich, weil  Mimik, Gestik und Dialekt wirklich echt sind. Bei der Figur von Bundesrat Ueli Maurer lacht das Publikum bereits, wenn er dessen Mund nachahmt. Sehr gut kommen ebenfalls die mit warmen Männerchorstimmen innig gesungenen witzigen Lieder an.

Doch es gab auch Flops, zum Beispiel ein Auftritt vor 400 Geleisebauarbeitern im Oberaargau, wo kaum einer lachte. „Es war total frustrierend, als am Schluss einer noch meinte, das Programm sei halt zu wenig schlüpfrig gewesen, ich hätte besser einen Stripp hingelegt!“, ärgert sich Müller noch heute. Es ist normal, dass ihn nicht alle gleichermassen interessant finden, speziell bei  Firmenfesten, wo vom Stift bis zum Verwaltungsrat meist alle vertreten sind. 

Back to the roots

Der aktive Pensionierte lebt heute mit seiner Frau Liz am schönen Vierwaldstättersee, wo er bei gutem Wetter mit seinem Boot mit 8 PS gerne vor Beckenried umhertuckert. Schon sein Grossvater befuhr als Dampfschiffkapitän dieses Gewässer. Reto Müller fühlt sich als echter Innerschweizer, obwohl er mit seinen Eltern in Glattbrugg aufgewachsen ist. Gerne denkt er an die Fliegerei zurück,  an die Menschen, die anderen Kulturen, die Crews und den einzigartigen Swissair- Spirit. Mit ehemaligen Arbeitskollegen engagiert er sich heute für den Zusammenhalt der Swissair/Swiss-Interessierten und Oldies im weiten Umkreis rund um den Pilatus.  www.cabareto.ch