Zurück in der Swissair-Familie

 

Vierundzwanzig Jahre lang war Ursula Hersche für die Swissair tätig; Es war die erlebnisreichste Zeit ihres Lebens. Dass sie immer wieder neue Arbeitsbereiche kennenlernen und sich darin bewähren konnte, gab ihr grosse Befriedigung.

 

Die Appenzellerin ist in Herisau aufgewachsen und hat ihre Matura an der Kantonsschule in St. Gallen gemacht. Als Stagiaire prüfte sie, ob eine Anstellung in einer Bank etwas für sie wäre. Das war ihr jedoch zu trocken, sie wollte reisen und die Welt kennenlernen. 1979 bewarb sie sich für eine Stelle bei der Swissair und wurde prompt als Sekretärin des Personaldienstchefs Ausland angestellt. Obwohl es um das Ausland-Personal ging, arbeitete sie selber nicht im Ausland, sondern in ihrem Büro in Zürich. Dafür profitierte die weltoffene Frau von den Flugvergünstigungen und reiste oft in alle Welt, um ihr Interesse an fremden Kulturen zu befriedigen. Ein erster Auslandeinsatz brachte sie nach Amsterdam, wo sie am Aufbau des Galileo-Reservationssystems mitarbeitete. Die internationale Zusammenarbeit passte ihr sehr.

 

Goldene drei Jahre in Amerika

 

Gerne denkt Ursula Hersche an die Zeit in New York zurück, wo sie als Assistentin des Verkaufschefs Nordatlantik tätig war. Werner Baumann, der spätere Präsident des Swissair Personalvereins, war einer ihrer Chefs. Die Arbeit stimmte, die Lage des Büros im Gebäude des Swissair Reisebüros an der Fifth Avenue war fantastisch, und sie schätzte die Zusammenarbeit mit ihren dortigen Kolleginnen und Kollegen. Doch als junge Frau vom Lande, war es anfangs nicht ganz einfach, sich allein in dieser pulsierenden Weltstadt durchzuschlagen, aber alles war für sie total faszinierend. Sie hatte dort eine der schönsten Seiten ihrer Karriere erlebt. Die Eröffnung der Los Angelos-Destination war einer der vielen Höhepunkte in dieser Zeit. Sie konnte damals am Nordatlantik-Meeting teilnehmen, wo in einem Hollywood-Filmstudio ein Videofilm gezeigt wurde, in welchem die erste Landung einer Swissair-Maschine in Los Angelos zu sehen war.

 

Immer neue Herausforderungen

 

Zurück in der Schweiz arbeitete sie am Aufbau des Vielfliegerprogramms Qualiflyer mit und widmete sich speziell dem Partnership-Programm für Autoverleihfirmen und Hotels. «Seamless Customer Care» mit dem Schulungskonzept wurde dann später ihr neues Tätigkeitsgebiet sowie das Quality Manager-Projekt. Aus der Swissair wurde nun die SAirGroup. Etwas Besonderes war für Ursula Hersche das Evaluieren und Auswählen von Hotels für die weltweiten Aufenthalte der Swissair-Besatzungen. Die Krönung ihrer Karriere war dann die Ernennung und der Einsatz als Schulungsleiterin Verkaufspersonal. Sie war nun verantwortlich für die Führung der Instruktorinnen und Instruktoren und für die Schulungskonzepte. Hier konnte sie ihre Erfahrung und ihr Wissen jungen Mitarbeitenden weitergeben.

 

Absolut traurig, niederschmetternd war auch für Ursula Hersche der SR-111 Absturz vor Halifax, der Anschlag 9/11 auf das World Trade Center und dann schlussendlich das Swissair-Grounding. Da hatte sie genug und verliess nach 24 Jahren die Firma.

 

Mitarbeit im Vorstand des PVSR

 

Noch zu jung, um pensioniert zu sein, machte sie sich selbständig und übernahm Schulungs-Projekte und Mandate für die Winterthurer Versicherung, für die Migros und im Gesundheitswesen. Doch irgendwie sehnte sie sich, wieder unter die Leute zu kommen und in einem Team eingebunden zu sein. Da kam die Anfrage von Werner Baumann gerade recht, ob sie nicht für den Personalverein Swissair im Vorstand das Amt als Aktuarin übernehmen würde. Sie sagte spontan JA, denn sie organisiert gerne Sitzungen oder Versammlungen, und Protokolle zu schreiben, ist ihr keine Last. Sie ist nun wieder in einem Team, geniesst die kollegiale und angenehme Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen im Vorstand. Auch wenn sie kaum direkten Kontakt mit Vereinsmitgliedern hat, ausser bei der Generalversammlung und am Pensioniertentag, fühlt sie sich hier wieder als Teil der Swissair-Familie.

 

Als alleinstehende Pensionierte schätzt sie es, Zeit zu haben, Golf zu spielen, zu wandern, zu reisen und auch Yoga zu praktizieren. Einigen Kolleginnen und Kollegen hilft sie bei Knacknüssen am Computer oder anderen Medien.