Digitale Faszination
Wer war noch nie verzweifelt, weil irgendetwas am Computer, beim Smart- oder I-Phone nicht funktionierte? Hans-Peter Stettler findet solche Probleme spannend. Sein ganzes Leben dreht sich um Informatik, das Digitale ist seine Welt.
Hans-Peter Stettlers ehemalige Berufsarbeit war für ihn zugleich auch sein Hobby. Als Pensionierter ist er weiterhin sehr daran interessiert, immer wieder Neues in Sachen Elektronik und Informatik zu entdecken. Die Freude, nicht nur 20%, sondern auch die anderen 80% der Funktionen eines elektronischen Gerätes zu verstehen und anzuwenden, ist ihm bis heute geblieben. Knifflige Probleme zu lösen, sind für ihn willkommene Herausforderungen, die Erfolgserlebnisse sein Lohn. Seine moderne Wohnung in Winkel ist zugleich auch eine veritable Hightech-Welt, wo alle elektronischen Geräte gekonnt miteinander vernetzt sind.
Der Berner mit St. Galler Dialekt ist in Gossau aufgewachsen, absolvierte nach der Schulzeit eine Lehre als Fernsehtechniker. Die damaligen mit Röhren bestückten Fernseher waren klobig und schwer. Der Beruf war aber vielversprechend für die Zukunft. 1976 wanderte er nach Südafrika aus, weil gerade dort Fernsehtechniker gesucht wurden. In Johannesburg gefiel es ihm sehr. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau kennen, gründete mit ihr eine Familie, zu der dann eine Tochter und ein Sohn dazukamen. Ein Ferienbesuch in der alten Heimat führte zwei Jahre später zu einer definitiven Rückkehr in die Schweiz. Dank ständiger Weiterbildung in Programmierung, Informatik und Chip-Herstellung war Hans-Peter Stettler auch hier ein gefragter Berufsmann, zuerst bei Balzers AG im Fürstentum Liechtenstein, dann 1984 im Departement C bei der Swissair. Zuerst war er an der Front bei der Installation der Hardware für das weltweite Reservations-Computersystem, später dann mehr im administrativen Bereich mit Programmierung, Organisation und Einsatzplanung tätig. Der Einzug des Personal Computers und dann des Internets waren die ganz grossen Entwicklungen, die seine und die ganze Welt revolutionierten. Die grösste Herausforderung, die er und seine Leute bravourös meisterten, war die Gewährleistung des Flugbetriebs beim Umzug des Ops Centers vom alten ins neue Gebäude und die Eröffnungsvorbereitungen des Terminals A. Die elektronische Verbindung der gesamten Infrastruktur musste während dieser ganzen Zeit ohne Unterbrechung 100prozentig funktionieren. Es gab auch 24stündige Picket-Dienste zu leisten, um zu agieren, falls irgendein System ausfallen sollte. «Wir alle waren immer sehr beunruhigt und alarmiert, wenn es im Sommer Gewitter gab, denn Blitze konnten grossen Schaden anrichten», erinnert sich Stettler. – Nebst seiner Arbeit spielte er mit Freude Posaune in der Swissair-Musik. Unzählige Proben, Konzerte und Auftritte in Swissair-Uniform füllten Abende und Wochenende aus. – Seine Lebensstelle bei der Swissair endete erst mit dem Grounding. Vor diesem traurigen Fiasko war Swissair jedoch immer sehr grosszügig mit Weiterbildungsangeboten für ihr Personal gewesen. Stettler ist noch heute dankbar, dass er eine SAP-Ausbildung machen konnte, die ihm auch nachher noch wichtige Tore öffnete. SAP (Software, Anwendungen, Produkte) ist eine der weltweit grössten und führenden Software-Firmen im Bereich Wirtschaftsinformatik.
Ein Profi für den PVSR-Vorstand
Es war ein guter Schachzug von Wim van der Mark, dem abtretenden Web Master vom Personalverein Swissair, dass er Hans-Peter Stettler als Kommunikationsverantwortlichen in den Vorstand holte. Stettler ist heute zuständig für das ständige A-jour-Halten der Webseite und das Versenden all der Veranstaltungsinformationen per Post oder digital. Während der Covid-19-Zeit organisierte er zudem die Video-Konferenzen des Vorstandes. Die zeitliche Belastung für diese Aufgaben beträgt etwa einen Tag pro Woche. Das passt ihm, denn so kann er seine Kenntnisse auffrischen und für den PVSR nützlich sein.
Reisefreudigkeit
Mit Andy Gerber hat Hans-Peter Stettler zudem die Organisation und Durchführung der beliebten Swissair Leserreisen übernommen. Letztes Jahr erlebte er mit der Flussfahrt auf Saône und Rhone seine Première. Alles verlief problemlos, entsprechend gross war das Lob und die Dankbarkeit der Teilnehmenden.
Ein Jahr zuvor hatte der Umtriebige mit seiner Frau eine grössere Schiffsreise, eine erlebnisreiche Weltreise unternommen, die rund um Afrika und weiter nach Australien führte. Wegen Corona endete diese dann aber unerwartet in Sydney, wo sie eine Woche lang auf dem Schiff in Quarantäne bleiben mussten. Eine Fortsetzung der Reise war nicht mehr möglich, mit einem Condor-Flug gelangten er und seine Frau nach Europa zurück. Es ist wohl typisch für Hans-Peter Stettler, dass er bereits heute wieder plant, diese Weltreise, sobald dies möglich ist, dann doch noch zu Ende zu führen.
2022.1