Wo andere sich zieren, da setzt er sich ein

 

 

Seine Welt in der Swissair waren Luftreisebüros, Telefon-Sales und Fracht. Nebst Familie engagiert sich Hans-Rudolf Baumberger auch in Sport, Politik, Musik und sozialen Bereichen. Oft war er ein Vorstandsmitglied, so auch heute noch in der Personalvereinigung Swissair PVSR und Zürcher Senioren- und Rentnerverband ZRV.

 

 

 

 

 

 

Sein Berndeutsch verrät noch immer den «Giu vo Biu». Hansruedi Baumberger ist in Twann am Bielersee aufgewachsen und absolvierte in Biel die Verkehrsschule. Zoll oder Luftverkehr, das war dann die Frage. Baumberger bereute nie, dass er sich für die Swissair entschieden hatte. Nach der Luftverkehrslehre in Genf verlief seine Karriere in den Bereichen Luftreisebüros, Telefon-Sale, Fracht-Verkauf und Schulung. Zuletzt arbeitete er als Sektionsleiter am Projekt «Einführung neuer Arbeitsformen» und Marketingkonzept mit. Eine Auslandkarriere hätte, wie eine Ablösung in Los Angeles zeigte, auch einen grossen Reiz gehabt, doch war das aus familiären Gründen ein «no go». Das Familienleben mit seinen drei Kindern war dadurch denn auch weniger kompliziert. Die Swissair-Frühpensionierung erfolgte 1993.

 

Engagement für die Personalvereinigung Swissair

 

Als Hans-Peter Wild seinen Rücktritt im Vorstand vom PVSR bekanntgab, erklärte sich Hansruedi Baumberger 2015 für dessen Nachfolge bereit. Als Vize-Präsident ist er vor allem für die Zusammenarbeit mit dem ZRV verantwortlich. Wie andere Seniorenorganisationen von ABB, Zürcher Kantonalbank, Migros u.v.a. (rund 11’000 Mitglieder), so lässt sich auch die Personalvereinigung Swissair seit 1993 politisch und öffentlich für ihre Anliegen vom ZRV vertreten. Das Magazin «seniorIn», welches alle Mitglieder vierteljährlich erhalten, zeigt auf, was alles gemacht wird. Baumberger hat dafür zu sorgen, dass alle Mitglied-Organisationen jeweils die aktuellen Adressen ihrer Mitglieder abliefern. Zudem versucht er neue Mitglieder und Seniorenorganisationen zu akquirieren, was ihm erfreulicherweise recht gut gelingt. Als Vize-Präsident vom PVSR ist es seine Aufgabe, den Angehörigen von verstorbenen Vereinsmitgliedern jeweils ein Kondolenzschreiben zu übermitteln. Dass er sich für diese Vorstandsarbeit einsetzt, hat viel mit seiner positiven Einstellung zur Freiwilligenarbeit zu tun.

 

Die soziale Ader vom Vater geerbt

 

Wie schon sein Vater, der als Sozialdemokrat in Twann acht Jahre Sozialvorstand war, so war auch Baumberger junior für die SP in die Gemeindepolitik in Dübendorf eingestiegen. Seine politische Karriere begann in der Bezirksschulpflege Uster, war dann Mitglied und 1984/85 sogar Präsident des grossen Gemeinderats Dübendorf. Als gewählter Stadtrat arbeitete er später acht Jahre lang als Tiefbau-Vorstand. 

 

In den 90er Jahren, als die Drogenszene im Platzspitz und am Lettensteg Zürich ein schauerliches Ausmass annahm und grosses Elend verursachte, übernahm Baumberger die Geschäftsführung des Vereins Drogenfragen Zürcher Oberland und koordinierte den Aufbau der «Dezentralen Drogenhilfe» sowie der Suchtpräventionsstelle ZO.

 

Es muss immer etwas laufen

 

Schon seit vielen Jahren ist Hansruedi Baumberger aktives Chor-Mitglied vom Jubilate-Chor Dübendorf. Auch hier gehörte er längere Zeit zum Vorstand. Er ist froh, dass jetzt trotz Corona wieder Proben stattfinden, allerdings müssen alle beim Singen noch Masken tragen.

 

Der passionierte Turner liess sich mit 65 Jahren zum Leiter Erwachsenensport ausbilden und leitet bis heute im Jahrgängerverein Dübendorf eine Turngruppe für Senioren. Mit seinen Turn- aber auch Swissair-Kollegen geht er gerne auf Wanderungen.

 

Für den ehemaligen Luftreise-Spezialisten gehört auch immer noch das Reisen zu seinen Hobbys, da darf auch ein dickes Buch nicht fehlen, möglichst ein tausend Seiten langer, historischer Roman.

 

 

Nach seiner Behördentätigkeit und Pensionierung übernahm der Mann mit sozialem Anspruch weitere Freiwilligenarbeit. So hatte er immer wieder sogenannte «Private Beistands-Mandate» von der KESB, der Kinder und Erwachsenen-Schutzbehörde, übernommen. Hier erlebte er Freude und Dankbarkeit, wenn er seine Anvertrauten besuchte und ihnen mit Rat und Tat in Sachen Finanzen, Steuererklärung, Korrespondenz oder persönlichen Problemen helfen konnte. Hansruedi Baumberger ist der festen Überzeugung, dass er dieser Freiwilligenarbeit grosse Zufriedenheit und persönliche Erfüllung verdankt.